Bund und Kantone müssen den Worten endlich Taten folgen lassen
Medienmitteilung der Plattform Agenda 2030 vom 6.6.2019
Bund und Kantone müssen die Weichen klar in Richtung Nachhaltigkeit stellen, wenn die Schweiz die Uno-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umsetzen will. Dazu gehört namentlich die nächste Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE), die der Bundesrat bis Ende Jahr verabschieden will. Aber auch die Ziele und Kriterien der internationalen Zusammenarbeit 2021-2024 müssen auf die Agenda 2030 abgestimmt werden.
Die Zivilgesellschaft ist gemäss den Vorgaben der Vereinten Nationen eine zentrale Partnerin bei der Umsetzung der Agenda 2030. Anlässlich ihrer Mitgliederversammlung diskutierte die Schweizer zivilgesellschaftliche Plattform Agenda 2030, wie sie ihren Anliegen in diesem Prozess Nachachtung verschaffen will. Ausserdem informierte die Plattform über personelle Wechsel auf ihrer Koordinationsstelle und erweiterte den Vorstand um zwei zusätzliche Mitglieder.
An der Mitgliederversammlung der zivilgesellschaftlichen Plattform Agenda 2030 informierten die Delegierten des Bundesrats für nachhaltige Entwicklung, Daniel Dubas und Jacques Ducrest, über die institutionellen Neuerungen in der Verwaltung und das neu bestimmte Direktionskomitee. Guillaume de Buren, Verantwortlicher für nachhaltige Entwicklung des Kantons Waadt, erläuterte die kantonale Umsetzung der Agenda 2030. Die Mitglieder bereiteten ausserdem ihre Vernehmlassungen zum bundesrätlichen Entwurf über die internationale Zusammenarbeit 2021-2024 sowie für die Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) vor. Grundlage dieser Diskussion waren die vor einem Jahr im zivilgesellschaftlichen Bericht «Wie nachhaltig ist die Schweiz?» formulierten Empfehlungen.
Neu wird ab dem 1. September 2019 Eva Schmassmann die Leitung der Koordinationsstelle der Plattform übernehmen. Sie hat im Namen von Alliance Sud massgeblich zum Aufbau der Plattform beigetragen und diese in den ersten zwei Jahren als Präsidentin stark geprägt. Im Präsidium wird sie von Pierre Zwahlen abgelöst, der als Sprecher des federeso die Entwicklungsorganisationen aus der lateinischen Schweiz in der Plattform repräsentiert. Die Arbeit von Sara Frey, die die Plattform in der Aufbauphase umsichtig koordiniert hat, wurde von den Mitgliedern herzlich verdankt. Als neue Vorstandsmitglieder wurden Luca Cirigliano und Martin Leschhorn Strebel gewählt. Cirigliano, Zentralsekretär des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) folgt auf Zoltan Doka (Unia). Martin Leschhorn ist Geschäftsführer von Medicus Mundi Schweiz und engagierte sich bereits stark in der Erarbeitung des Berichts «Wie nachhaltig ist die Schweiz?».
Die Plattform Agenda 2030 ist ein Zusammenschluss von mehr als 40 zivilgesellschaftlichen Akteuren aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Umweltschutz, Gender, Frieden, nachhaltiges Wirtschaften sowie Gewerkschaften. Die Agenda 2030 wurde 2015 von der Schweiz und 192 weiteren UNO-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Sie enthält 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie 169 Unterziele, um die extreme Armut und den Hunger zu beenden, Ungleichheiten zu vermindern, und eine wirtschaftliche Entwicklung innerhalb der planetaren Grenzen und zum Schutz des Klimas zu ermöglichen.