Allianz fordert: Biodiversitätskonferenz in der Schweiz
Nach dem Rückzug der Türkischen Republik als Austragungsort für die 16. Vertragsstaatenkonferenz der UN-Biodiversitätskonvention bittet das Büro derselben um Bewerbungen von Mitgliedsstaaten aus Westeuropa. Eine breite Allianz von Universitäten, Verbänden der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft ruft den Bundesrat dazu auf, sich als Austragungsort dieser bedeutenden internationalen Konferenz zu bewerben, welche zwischen dem 21. Oktober und dem 1. November 2024 stattfinden soll.
In einem gemeinsamen Brief an Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher des Umweltdepartements, fordert die Plattform Agenda 2030 zusammen mit dem WWF, World Economic Forum, Economiesuisse, Global Compact Network Schweiz und Liechtenstein sowie zahlreichen Universitäten eine Kandidatur der Schweiz. Aus unserer Sicht böte sich mit der Ausrichtung der Konferenz für die Schweizerische Eidgenossenschaft nun eine einmalige Chance für nachhaltige Impulse für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, weshalb wir dem Bundesrat vorschlagen möchten, die Durchführung der CBD COP 16 zu prüfen. U. a. aus folgenden Gründen ist die Schweizerische Eidgenossenschaft der ideale Austragungsort für die nächste COP im Jahre 2024:
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- Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist bekannt für die Durchführung von internationalen Konferenzen wie des World Economic Forum (WEF), und bietet an diversen Standorten – insbesondere am UN-Standort Genf – hervorragende Voraussetzungen
- Der Schweizer Wirtschaftsplatz gehört mit zu den innovativsten der Welt und ist Vorreiter in Punkto Nachhaltigkeit
- Die Schweizerischen Hochschulen, insbesondere die Universität Zürich, die Universität Bern, die ETH Zürich, die EPFL Lausanne, die Universität Lausanne, die Universität Genf, die WSL, die EAWAG und weitere Institute betreiben herausragende naturwissenschaftliche Forschung mit hoher Exzellenz, insbesondere in der Biodiversitätsforschung
- Der Zustand der Biodiversität beschäftigt die Schweizer Bevölkerung und gehört zusammen mit dem Klimawandel zu den dringendsten Themen unserer Gesellschaft
- Die Schweiz gehört zur Koalition der ambitionierten Nationen zum Schutz der Biodiversität (High Ambition Coalition for Nature and People, HAC) und hat bereits wichtige Treffen für die CBD durchgeführt, z.B. CBD-SBSTTA24-SBI3 in Genf im März 2022. Die COP hat jedoch noch nie in der Schweiz stattgefunden
- Der Sitz von IUCN, WWF und weiterer weltweit tätiger Naturschutzorganisationen befindet sich in der Schweiz
- Die Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften (SCNAT) arbeitet mit ihrem Forum Biodiversität an der internationalen Schnittstelle Wissenschaft- Politik und unterstützt den Bund jeweils in den Vorbereitungen für und in der Schweizer Delegation an den CBD Verhandlungen.
- Die Kombination von Raumfahrt und Biodiversitätsforschung ist in der Schweiz weltweit einmalig. Die Schweiz kann so einen internationalen Beitrag an die systematische Erfassung der Biodiversität beitragen.
- Die letzten europäischen CBD COPs haben alle in EU-Ländern stattgefunden, es wäre angemessen, diese nun in einem Nicht-EU-Land stattfinden zu lassen
- Die Schweiz hat die nötigen finanziellen Ressourcen, die Konferenz mit Unterstützung der CBD und den beteiligten Institutionen durchzuführen.